Louisa Clements ‚Puppen‘. Reproduzierte Körper zwischen Virtualität und Realität

Abstract

In Louisa Clements Arbeiten taucht die Puppe in unterschiedlichen Erscheinungsweisen immer wieder als zentrales Motiv für die Befragung des menschlichen Körpers in digitalen Kontexten auf – als Künstliche Intelligenz-bestückte Sexpuppe, bonbonfarbener Avatar oder abfotografierte (Schaufenster-)Puppe. Fragmentiert, anonymisiert und nahezu entmenschlicht treten Puppen, Avatare oder scheinbar naturgetreue Reproduktionen des Künstlerinnenkörpers den Betrachtenden im Ausstellungsraum in zwei oder dreidimensionaler Form entgegen. Die Absenz des physischen Körpers, die in den Puppen als Stellvertreterinnen angedeutet wird, führt dabei zu einem spannungsreichen Wechselspiel zwischen Virtualität und Realität.

Sex dolls with AI (artificial intelligence), candy colored avatars and photographed (shop window) dolls: In Louisa Clement's works the doll appears in different shapes as a central motif for questioning the human body in digital contexts. Fragmented, anonymized, and almost dehumanized, dolls, avatars, or seemingly lifelike reproductions of the artist's body confront viewers. The absence of the physical body, which is suggested in the dolls as representatives, leads to a tense interplay between virtuality and reality.